In einer lang geplanten Aktion und in vielen Arbeitsstunden wurde eine maßstabsgerechte Kopie des Freinsheimer Eisentors angefertigt.
In der Nacht zum 1. Mai brachte dies eine wackere Gruppe über die Stadtgrenze in verfehdetes Gebiet.
Unter Einstatz des Lebens wurde das Abbild dort montiert.
Folgender Text war damals dort zu lesen:
Sehr geehrte Weisenheimer, liebe Sandhasen,
wir begrüßen Euch zum heutigen Tag der STADTKULTUR.
Um die Aktion „Unser DORF soll schöner werden“ auf ein höheres Level zu bringen, lassen wir sie heute an städtischer Kultur teilhaben.
Ihre VG Freinsheim weiß um die kulturellen Defizite in ihrem Ort, deshalb haben wir keine Kosten und Mühen gescheut ihnen diesen 1. Mai unvergesslich zu machen.
Genießen sie diesen wunderbaren Ausblick auf historisches Kulturgut.
Zur Fastnacht nahm eine Delegation am weisenheimer Rieslingwurm teil, nur um dort nochmals den Erfolg vom Vorjahr zu präsentieren.
Recht leichtsinning habt ihr eure Dorffahne an einem Gebäude an unserem Marktplatz gehißt.
Die Feuerwehr mußte eingreifen um, im Sinne der öffentlichen Ordnung, diese zu entfernen.
Die Stadt Freinsheim wertet den Verlust einer hoheitlichen Fahne mit einem Punkt zu ihren Gunsten.
Fastnacht 2019 haben wir euch eure Fahne auf dem Umzugswagen verschlossen vor die Nase gehalten inkl. einem weiteren Eisentor.
Im gleichen Jahr habt ihr mit euren Lappen unser Eisentor verhüllt.
Hexennacht 2020 hattet ihr es dann erstmals geschafft einen ordentlichen Punkt zu erzielen, weil ihr etwas Vernünftiges gebaut und aufgestellt hattet macht das ein weiterer Punkt zu euren Gunsten.
Einer sagenhaft schnelle Reaktion von pflichtbewußten Freinsheimer Bürgern sei Dank, dass größeres Unheil abgewendet und der Schriftzug “entsorgt” wurde.
Dieser Gruppe verdanken wir einen weiteren Punkt.
An Hexennacht 2021 habt ihr euch wegen der Ausgangssperre in Sicherheit gewogen und seid abermals über die Gemarkungsgrenze getreten.
In die Stadt habt ihr euch nicht getraut, aber außerstädtisch ein Wärterhäuschen aufgestellt. Dabei habt ihr abermals weisenheimer Devotionalien wie eure Ortsfahne und Sand(hasen)-Säcke vergessen…
Dennoch gönnen wir euch das mickrige Pünktchen…
Leider haben sich aber zuvor schon vier Freinsheimer Recken todesmutig aufgemacht. Nur um in eurem Dorf die Wegweiser zu diesem neuen Wanderweg anzubringen.
Abermals zeigt sich, ihr könnt nur Zweiter werden.
Wir wünschen euch viel Spaß beim Nachwandern.
Diese Jahr war, aufgrund des Angriffskriegs auf die Ukraine, eher ein Miteinander als ein Gegeneinander angesagt.
So blieben die großen Streiche aus. Ihr habt unseren Marktplatz mit gemalten Kunstwerken aus den vergangen Streichen dekoriert.
Wir haben euch im Rahmen der “Kul-Tour”, und da es bei euch sonst nichts zu sehen gibt, unsere Stadttore vorbeigebracht.
Die größte, jemals geplante Hexennacht-Aktion der Freinsheimer Kulturpiraten kam leider nicht zur Ausführung.
Aus verwaltungstechnischen Gründen, und auch aus Fachkräftemangel, war eine konkrete Vorplanung nicht möglich.
Die Umsetzung wäre, aufgrund der zu erwartenden Auflagen des Natur-, Vogel- und Artenschutzes, schwierig bis unmöglich gewesen.
Durch die Hexennacht-Aktion wäre, wahrscheinlich, die Nachtruhe der Vögel, Insekten, Feldhamster, Eidechsen, Spitzmäuse, Sandhasen, etc. in nicht unerheblichem Maße gestört worden.
Man sollte Abstand von „traditionellem Brauchtum“ und den damit einhergehenden, störenden Verhaltensweisen nehmen.